Ein Traumerlebnis  

M. kam zu mir mit folgendem Traum:

 

Sie sah sich in einem Einkaufszentrum mit ihrem kleinen Hund. Sie schob einen Kinderwagen mit einem Baby durch das Zentrum (obwohl sie gar kein Baby im wirklichen Leben hat, ihre Kinder sind bereits erwachsen) 

Der Hund zog so an der Leine, dass sie sich vom Kinderwagen entfernte. Als sie endlich wieder an die Stelle zurückkam, war der Kinderwagen nicht mehr da. Große Angst überkam sie, und sie lief durch alle Ebenen des Zentrums, in der Hoffnung,  ihr Baby wiederzufinden. Umso mehr Menschen sie ansprach, ob sie einen Kinderwagen gesehen hätten, umso verwirrter wurde sie, denn jeder sagte etwas anderes. Als sie schon die Hoffnung verlor, sah sie den Kinderwagen unversehrt in einer Ecke stehen. Überglücklich schloss sie ihr Baby in die Arme und stillte es.

 

Sie berichtete mir, dass sie zwar einen kleinen Hund habe, aber kein Baby. Auch meide sie Einkaufscenter, da sie dieses " System" nicht unterstützen wolle. Ich erklärte ihr, dass Einkaufscenter im Traum für Möglichkeiten steht, um Informationen oder Eindrücke zu bekommen. Ein Hund repräsentiert Abhängigkeiten, da er alleine schwer überleben kann, er ist auf den Menschen normalerweise angewiesen. Aber er steht auch für Treue und Loyalität. Das Baby bedeutet einen Neuanfang.

 

Ich sagte ihr kurz, wie ich diesen Traum deuten würde:

 

Du möchtest gerne Informationen sammeln, doch deine Abhängigkeiten ( die klein ist, da der Hund ja klein ist) bringt dich von deinem Neuanfang weg. Umso mehr du nach Meinungen fragst, umso mehr verunsichert dich das. Als du schon aufgeben möchtest, findest du deinen Neuanfang ( das Baby ) wieder und "nährst" ihn ( Baby wird gestillt), damit der Neuanfang wachsen kann.

Ich fragte sie, wie alt das Baby ungefähr war, sie sagte, ca. drei Monate. 

Damit ich den Traum präziser deuten kann, ist es wichtig, etwas über die aktuelle Lebenssituation von M. zu erfahren..

Also fragte ich sie, ob sie vor ca. 3 Monaten etwas Neues anfangen wollte, es aber durch bestimmte Abhängigkeiten in ihrem Leben nicht umsetzen könne. Sie antwortete erstaunt: Das überrascht mich jetzt total, was da so alles hervorkommt. Ich wollte tatsächlich vor 2 1/2 Monaten etwas Neues anfangen, aber die Sorge um meine Mutter, hielt mich davon ab, es zu verwirklichen.

Dazu ist anzumerken, dass es ihrer Mutter gut geht, aber M. fühlt sich verpflichtet, sich ständig um sie kümmern zu müssen.

Ich erklärte ihr, dass der Traum sie darauf hinweist, dass sie das Problem lösen kann. Sie sollte mehr auf ihre innere Stimme hören und nicht soviel auf die Meinungen anderer. Sie antwortete, dass das genau ihr Problem sei, die Kommentare ihrer Bekannten würden sie nur noch mehr verwirren. Ich schlug ihr vor, mit ihrer Mutter über ihre Pläne zu reden.

 

Nach einer Woche berichtete mir M., dass sie mit ihrer Mutter gesprochen hätte, und sie begeistert von ihren Plänen sei. Auch sollte sie sich nicht immer soviel Sorgen um sie machen, sie könne sehr gut auf ich selbst aufpassen. M. fiel ein Stein vom Herzen, als sie erkannte, dass das Problem (Abhängigkeiten) tatsächlich bei ihr und nicht bei ihrer Mutter lag.

Inzwischen hat M. ihr Projekt begonnen und widmet sich regelmäßig ihrer neuen Aufgabe ( Baby wird gestillt ).

Es ist immer wieder überraschend, wie genau Träume deine Realität widerspiegeln und auch Hinweise geben, damit du deine Probleme lösen kannst.

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Kommentare: 2
  • #1

    Gabriela (Donnerstag, 25 Februar 2016 08:17)

    Liebe Claudia, ich danke dir herzlich für diesen spannenden Beitrag!
    Herzlichst Gabriela

  • #2

    Fiama (Montag, 29 Februar 2016 13:43)

    Liebe Claudia, wie interessant! Es ist immer wieder erstaunlich was bei den Träumen rauskommt. Es sit so hilfreich und bringt so viel Klarheit. Ich arbeite immer wieder gerne mit dir. Danke!