Eine gute Kommunikation erfordert ein klares Bewusstsein. Ich muss mir immer im Klaren sein, was ich bewirke oder provoziere, wenn ich etwas sage. Normalerweise machen wir das, wenn wir neue Kontakte knüpfen, die uns wichtig sind. Man will ja einen guten Eindruck machen und vom anderen wahrgenommen werden. Bei den Personen, die uns wirklich wichtig sind, vernachlässigen wir das.
Wie oft passiert es uns, dass wir unsere Kinder erniedrigen oder beschimpfen, und unsere Partner beleidigen. Das hat zur Folge, dass die Beziehungen kompliziert werden. Das zu verhindern, ist nicht so schwer, aber es erfordert deine volle Aufmerksamkeit.
Hierzu eine Geschichte aus der Praxis:
Eine Mutter wollte sich mit Ihrem Sohn treffen. Sie hatte ihn lange nicht gesehen und nach vielen Versuchen, klappte es endlich, sich mit Ihm zu verabreden. Sie bemühte sich ein gutes Restaurant zu finden, dass ihrem Sohn gefallen könnte. Dabei musste sie einiges beachten. Endlich war es so weit !
Sie trafen sich und sie war glücklich ihn zu sehen. Sie unterhielten sich und ihr Sohn fing an die Wahl des Restaurants zu kritisieren. Im ersten Impuls dachte die Mutter, es kann doch wohl nicht wahr sein, jetzt bemühe ich mich hier alles zu organisieren, und er hat nichts Besseres zu tun, als alles in den Boden zu stampfen. Doch sie besann sich, denn wir hatten oft darüber gesprochen, wie sie es besser machen kann, dass sie immer versuchen sollte über ihre Gefühle zu sprechen, und sie sagte:
Ich wollte dir so gerne eine Freude machen und es stimmt mich sehr traurig, dass ich das nicht erreicht habe. Daraufhin reagierte er sofort und sagte : ach das ist doch nicht so schlimm und so schlecht finde ich es doch gar nicht. Wäre sie ihre ersten Impuls gefolgt , hätte es unweigerlich einen Streit gegeben.
Mütter kennen sicher die Situation, wenn die Kinder anfangen nachts auszugehen, und man macht kein Auge zu, bis sie endlich wieder zu Hause sind. Ist der ersehnte Moment da, wo man den Schlüssel im Schloss hört und die Haustür aufgeht, fühlt man sofort die Erleichterung, aber was sagt man?
Das war das letzte Mal das du so spät kommst, die nächsten Wochen gehst du nicht aus! Dann ist der Stein losgetreten und es kommt zum heftigen Streit. Bist du aber fähig deine Gefühle auszudrücken, dann beruhigt und klärt sich alles schnell. Es könnte so lauten: Ah, endlich bist du da, welche Erleichterung, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Dann kann es sein, dass dein Sohn oder Tochter sagt, es tut mir leid, aber ich musste so lange bei der Guardarobe warten, ich habe den Bus verpasst oder ich habe jemanden kennengelernt. Danach überlegt man, wie man diese Situation vermeiden kann, und sucht nach einer Lösung, womit beide einverstanden sind.
Möchtest du mehr zum Thema Kommunikation wissen schreibe mir : claudia.bcn@icloud.com
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Astrid (Montag, 22 August 2016 13:40)
Ja, so einfach kann es sein, wenn wir bei uns bleiben und unsere Bedürfnisse und Gefühle in einer klaren und respektvollen Weise äußern. Ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Danke, liebe Claudia, fürs Erinnern.